Der selige Andreas Alfred Bessette

(* 9. April 1845, + 6. Januar 1937)

 

Dieser kanadische Apostel der Verehrung des hl. Joseph, mit dessen Hilfe er staunenswerte Wunder wirkte, wurde am 9. August 1845 in Saint-GrŽgoire dÕIberville in der Dišzese Montreal als achtes von 12 Kindern des Zimmermanns Bessette geboren. Das neugeborene Kind war so schwach, dass man um sein Leben bangte und ihm darum die Nottaufe spendete. Doch der stets krŠnkliche Alfred Bessette wurde 92 Jahre alt und wirkte Staunenswertes in seinem langen Leben.

Im Jahre 1854 verlor Alfred mit neun Jahren den Vater, 1857 mit 12 Jahren die Mutter. Das Waisenkind kam zur Schwester seiner Mutter, zu Marie-Rosalie Nadeau, geb. Foisy. Von dieser wurde in ihm das religišse Fundament, das seine fromme Mutter gelegt hatte, noch vertieft. †berdies nahm sich ein heiligmŠ§iger Pfarrer namens Andreas Provencal seiner an. Dieser flš§te ihm eine innige Liebe zum eucharistischen Heiland und eine gro§e Andacht zum hl. Joseph ein. Immer wieder legte er ihm nahe, in allen Schwierigkeiten den NŠhrvater Jesu anzurufen: ãEr wird dich erhšren und segnen. Du wirst ihm einmal viele Wohltaten verdanken, denn der hl. Joseph vermag sehr viel bei Gott.Ò Es wundert darum nicht, dass man den Knaben oft vor der schšnen Josephsstatue in der Pfarrkirche beten sah. Er versprach dem Heiligen, ihm immer Šhnlicher zu werden.

Von 1858 bis 1870 versuchte es Alfred Bessette in verschiedenen berufen, so als Schuhmacher- und BŠckerlehrling sowie als Landarbeiter; alle diese Berufe waren fŸr den gesundheitlich schwŠchlichen Jungen zu schwer. Da gab ihm Pfarrer Provencal den Rat, es wegen seiner Fršmmigkeit mit dem Ordensberuf zu versuchen und um Aufnahme in die Kongregation vom Hl. Kreuz in Montreal anzusuchen. Die Aufnahme wurde ihm gewŠhrt, weil ihn Pfarrer Provencal als einen kŸnftigen Heiligen empfohlen hatte, an dem Gott bisher schon viele Gnadenwunder gewirkt habe. Am 27. Dezember 1870 empfing Alfred Bessette das Ordenskleid und den Namen Andreas aus Dankbarkeit gegen seinen Pfarrer Andreas Provencal.

DemŸtig Ÿbernahm Bruder Andreas die niedrigsten Arbeiten, Ÿbte heldenmŸtige Geduld und Abtštung und wollte gern fŸr nichts gelten bei seinen MitbrŸdern. ãDas war sein Lebensprogramm. Er verwirklichte es mit erstaunlichem Gro§mut sein ganzes langes Leben hindurch, obwohl er stets schwach und krŠnklich war.Ò ãDer hl. Joseph, das Vorbild des verborgenen Lebens, half ihm die Tugenden des Ordensstandes zu Ÿben und den Wert des Leidens und der Ergebung in Gottes heiligen Willen immer besser zu verstehen.Ò

Gegen Ende des Noviziatsjahres sah Bruder Andreas mit gro§er Sorge dem Tag entgegen, an dem die Ordensobern Ÿber seine Zulassung zur Ordensprofess entscheiden sollten. Man sprach nŠmlich davon, ihn wegen seiner schwachen Gesundheit zu entlassen aus Furcht, er kšnnte der Ordenskongregation zur Last fallen. In dieser quŠlenden Ungewissheit flehte  er den hl. Joseph noch inniger als bisher um seine Hilfe an und machte ihm das Gelšbnis, ihm ein Heiligtum zu errichten, wenn er zu den GelŸbden zugelassen wŸrde.  Damals machte der Bischof Bourget von Montreal einen Besuch bei den Patres vom Hl. Kreuz: Bruder Andreas bat ihn um eine Aussprache und klagte ihm dabei seine gro§e Sorge und wies u.a. auf seine innige Andacht zum hl. Joseph hin, dem er das Gelšbnis gemacht habe, ihm ein Heiligtum auf dem dem Kolleg gegenŸber liegenden HŸgel zu errichten, wenn er zur Profess zugelassen werde. Der Bischof war gerŸhrt von dieser gro§en Verehrung des hl. Joseph und freute sich darŸber, zumal er selbst ein unerschŸtterliches Vertrauen zum NŠhrvater Jesu hatte und ebenfalls plante, zu Ehren des hl. Joseph einen Kirche  zu errichten und diese zum Mittelpunkt eines gro§en Wallfahrtsortes zu machen. Zur Verwirklichung dieses Planes hatte er die Patres vom Hl. Kreuz aus Le Mans in Frankreich kommen lassen. Welch merkwŸrdiges Zusammentreffen war diese Begegnung zwischen dem kleinen Laienbruder und dem Bischof, die beide den gleichen Plan zu Ehren des hl. Joseph gefasst hatten. Bruder Andreas erhielt auf die FŸrsprache des Bischofs die Zulassung zu den OrdensgelŸbden, die er am 28. Dezember 1871 ablegen durfte.

Bruder Andreas erhielt zunŠchst das bescheidene Amt eines Pfšrtners, das er dann 40 Jahre lang in einer armseligen Kammer unter vielen Entbehrungen, DemŸtigungen und Leiden ausŸbte. In seinem ganzen Tun lie§ er sich tagtŠglich von einem lebendigem Glaubensgeist und ganz gro§er Opferbereitschaft leiten. Dabei wurde Bruder Andreas zum Helfer und Tršster vieler KollegsschŸler, vor allem aber der vielen Armen und Kranken, die sich an der Pforte einfanden, um Trost und Rat und Hilfe zu finden. Dabei entwickelte sich Bruder Andreas immer mehr zum WundertŠter, der den hl. Joseph zum FŸrsprecher einspannte und dann im Vertrauen auf seine Macht wunderbare, staunenerregende Heilungen bewirkte. Man kommt wirklich aus dem Staunen nicht heraus, wenn man der Reihe nach von diesen auffallenden Gebetserhšrungen und wunderbaren Heiligungen in der Biographie des schlichten Laienbruders liest, der ins einem grenzenlosen Vertrauen in die FŸrbittkraft und Macht des hl. Joseph Unglaubliches erreichte.

Das Unglaublichste aber ist die Art, wie es dem Bruder Andreas gelang, dem hl. Joseph auf dem Mont Royal ein Heiligtum, ein ãOratoriumÒ zu errichten, aus dem schlie§lich eine gro§artige Basilika wurde, zu der Jahr aus Jahr ein gro§e PilgerzŸge kommen, um dort den hl. Joseph zu verehren und um seine Hilfe zu bitten. Der Mont Royal, der sich im Zentrum der Stadt, der er den Namen gab, gegenŸber dem Kolleg der Patres vom Hl.. Kreuz erhebt, war ursprŸnglich ein steiler, mit dichtem Wald bestandener HŸgel. Ihn machte der bescheidene Laienbruder Schritt fŸr Schritt zum Untergrund des bewundernswerten prŠchtigen Heiligtums zu Ehren des hl. Joseph. Bruder Andreas aber war durch Jahrzehnte bis zu seinem seligen Heimgang am 6. Januar 1937 der sorgsame BehŸter dieses gro§artigen Zentrums der Josephs-Verehrung in der neuen Welt. In der gro§artigen Basilika, die nicht weniger als 115 Meter lang, 70 Meter breit und 105 Meter hoch ist, wird immer wieder das Wort des seligen Bruders Andreas, das er oft zu den Hilfesuchenden wŠhrend seines Lebens gesprochen hat, hšrbar und spŸrbar: ãHabt Vertrauen in den hl. Joseph, wendet euch an ihn in allen euren Anliegen!Ò

Papst Johannes Paul II. hat den demŸtigen, frommen Laienbruder Andreas Bessette, den gro§en Apostel der Verehrung des hl. Joseph, am 23. Mai 1982 seliggesprochen und dabei in der Ansprache folgendes gesagt:

 

Text der Ansprache fehlt!